Nachdem Inter­net­seiten, Social Media und Video­kon­fe­renzen mitt­ler­weile Standard geworden sind, Online­Kirche, das digitale Bildungshaus und medi­en­päd­ago­gische Gaming-Angebote etabliert sind, ist es nur logisch, als Landes­kirche auch auf neue Formen der digi­talen Kommu­ni­kation zuzugehen.
Virtuelle Realität als Ergänzung zur physi­schen Realität ist in den letzten acht Jahren immer leichter verfügbar und nutzbar geworden. Technik-Anbieter und Soft­ware­firmen entwi­ckeln ganz unter­schied­liche Inhalte für virtuelle 3D-Raum-Welten und schaffen WOW-Effekte für Einzel­per­sonen und Gruppen. Die Reak­tionen sind vergleichbar mit Menschen, die im Mittel­alter eine licht­durch­flutete Kathe­drale betreten haben. Das faszi­nie­rende Licht­spiel und der Raum­klang mehr­stim­migen Gesangs ließen sie Gottes Größe ganz neu und bewusst erleben. In diesem Sinne hat Kirche also eine gewisse Tradition in WOW-Effekten und dem Spiel mit verschie­denen Realitätsebenen.
Hier setzt der „Geis­tRaum“ an. Welche Möglich­keiten bieten aktuelle VR-Brillen? Welche Apps kann man zum Spielen, Kommu­ni­zieren, für Krea­ti­vität oder Produk­ti­vität nutzen? Welche Grenzen hat die Technik und welche Gefahren bietet ein über­mä­ßiger Konsum? Wie sieht es mit Daten­schutz und Persön­lich­keits­rechten aus? Wohin entwi­ckelt sich die digitale Gesell­schaft und welchen Beitrag können wir leisten, um trotz aller kommer­zi­ellen Mono­po­li­sie­rungs-Tendenzen geist­liches Leben in frei­heitlich demo­kra­ti­schen Struk­turen zu ermöglichen?
Dabei sitzen wir nicht am Schreib­tisch, sondern stehen, gehen, tanzen, bringen den Geist in Bewegung und lassen uns spiri­tuell anregen. Als Erpro­bungsraum der EKM sind wir dabei kirchlich verwurzelt, wollen aber bewusst auch Menschen ohne reli­giöse Vorbildung abholen. Im Geis­tRaum bieten wir daher Menschen unab­hängig ihrer kirch­lichen Vorbildung ergeb­nis­offene Begeg­nungs­räume, um Dinge explo­rativ zu entdecken, kritisch zu betrachten, bedacht zu reflek­tieren oder einfach spie­le­risch zu genießen. Gerade durch die Offenheit für medi­en­affine Menschen ergeben sich zahl­reiche nieder­schwellige Kontakt­flächen zwischen Kirche, Bildung und Gesellschaft.