Was uns wichtig ist

In den Erpro­bungs­räumen wagen wir Neues – aber nicht planlos. Unsere Arbeit basiert auf klaren Krite­rien und Werten, die uns Orien­tie­rung geben. Empower­ment, Vernet­zung und ein gemein­sames Lernen sind uns ebenso wichtig wie der Mut, Kirche anders zu denken. Hier erfährst du, was uns antreibt und welche Prin­zi­pien unsere Erpro­bungs­räume prägen.

Erpro­bungs­räume

Die sieben Kennzeichen

Wenn Kirche neu entsteht, müssen Kenn­zei­chen von Kirche zu finden sein! Wir achten auf sieben Krite­rien für die Erpro­bungs­räume.

01

Gemeinde

In ihnen entsteht Gemeinde Jesu Christi neu.

02

Durch­bruch

Sie über­schreiten die volks­kirch­liche Logik an mindes­tens einer der folgenden Stellen: Paro­chie, Hauptamt, Kirchengebäude.

03

Evan­ge­lium

Sie errei­chen die Uner­reichten mit dem Evan­ge­lium und laden sie zur Nach­folge ein.

04

Kontext

Sie passen sich an den Kontext an und dienen ihm.

05

Frei­wil­lige

In ihnen sind frei­willig Mitar­bei­tende an verant­wort­li­cher Stelle eingebunden.

06

Finanzen

Sie erschließen alter­na­tive Finanzquellen.

07

Spiri­tua­lität

In ihnen nimmt gelebte Spiri­tua­lität einen zentralen Raum ein.
Erpro­bungs­räume

Die Haltungen

Neben den sieben Kenn­zei­chen, die in einem Erpro­bungs­raum erkennbar sein müssen und Grund­lage für das Antrags­ver­fahren sind, um ein aner­kannter Erpro­bungs­raum zu werden, haben wir fest­ge­stellt, dass in jedem Projekt ähnliche innere Haltungen erkennbar sind.

Die Haltungen der Erpro­bungs­räume bieten Orien­tie­rung für die Entwick­lung neuer kirch­li­cher Projekte und die Refle­xion bestehender Initia­tiven. Sie fördern die Entde­ckung von Gottes Wirken an neuen Orten und in unge­wohnten Kontexten. Diese Haltungen sind mitein­ander verknüpft und begleiten den gesamten Projekt­pro­zess, der stets im Gebet veran­kert sein sollte.

Hören

Den Menschen auf Augen­höhe begegnen, ihre Bedürf­nisse wahr­nehmen und auf Gottes Führung achten.

Lieben und Dienen

Aus einer dienenden Haltung heraus handeln, ohne eigene Vorteile zu suchen, und den Nächsten in den Mittel­punkt stellen.

Bezie­hungen bilden und leben

Wert­schät­zende Gemein­schaften schaffen, in denen Menschen sich zuge­hörig fühlen und authen­tisch sein können.

Iden­ti­fi­ka­tion ermöglichen

Orte und Projekte gestalten, mit denen sich Menschen iden­ti­fi­zieren und in die sie ihr Herz­blut inves­tieren können.

Glauben erkunden

Den christ­li­chen Glauben im Alltag erfahrbar machen und gemeinsam neue Ausdrucks­formen des Glau­bens entwickeln.

Team und Leiter­schaft gestalten

Parti­zi­pa­tion fördern, indem verschie­dene Gaben einge­bracht und Leitungs­struk­turen gemeinsam entwi­ckelt werden.

Kirche-sein entde­cken

Neue Formen von Kirche erkunden, die sich an den Bedürf­nissen der Menschen orien­tieren und Teil einer größeren Bewe­gung sind.

Diese Haltungen unter­stützen dabei, Kirche in einer sich wandelnden Welt neu zu denken und zu leben.

Empower­ment

Der Begriff Empower­ment richtet seinen Schwein­werfer darauf, was Menschen ange­sichts von Wider­ständen und Widrig­keiten aufrichtet und ermu­tigt. Der “Empowerment”-Blick fokus­siert sich darauf, wo Ressourcen und Poten­tiale liegen und was es braucht, damit diese Wirk­sam­keit entfalten. Damit wird auch kritisch auf Struk­turen und einge­fah­rene Macht­ver­hält­nisse geschaut.
Im Kontext einer Kirchen­ge­meinde ermu­tigt ein “Empowerment”-Fokus genauer hinzu­schauen, wie es ermög­licht werden kann, dass sowohl Ehren­amt­li­chen als auch Haupt­amt­li­chen ihre indi­vi­du­ellen Bega­bungen und Fähig­keiten aktiv in die kirch­liche Arbeit einbringen und nicht in der Rolle und Last von “Aufga­ben­er­fül­lern” fest­ste­cken.
Für Ehren­amt­liche liegt darin die Chance, dass sie stärker gaben­ori­en­tiert agieren und in ihrem selbst gewählten Bereich Verant­wor­tung über­nehmen. Eine wich­tige Aufgabe, die sich daraus für das Hauptamt ergibt, ist der Fokus auf die Beglei­tung und Vernet­zung ehren­amt­li­chen Enga­ge­ments in Form von Ermu­ti­gung, Ermög­li­chung und Wert­schät­zung. Eine Kultur des Vertrauens und der Offen­heit ist dabei uner­läss­lich, um gemeinsam die Heraus­for­de­rungen der Gegen­wart zu meis­tern. In der Förde­rung einer “Empower­ment-Haltung” steckt die Chance eines dyna­mi­schen Mitein­an­ders, in dem sowohl Haupt- als auch Ehren­amt­liche ihre Poten­ziale entfalten können. Dies stärkt nicht nur die indi­vi­du­elle Moti­va­tion, sondern berei­chert auch die Gemein­schaft und trägt zur leben­digen Gestal­tung des kirch­li­chen Lebens bei.

Vernet­zung

Vernet­zung ist ein wesent­li­cher Bestand­teil unserer Arbeit. Wir sind davon über­zeugt, dass neue Lösungen für die Heraus­for­de­rungen von Kirche am besten direkt vor Ort mit den Christen, den Suchenden und den moti­vierten Akteuren im Dorf oder in der Stadt gefunden werden. Durch die Verbin­dung verschie­dener Akteure entstehen Syner­gien, die inno­va­tive Ansätze und Lösungen ermög­li­chen. Ein starkes Netz­werk bietet die Möglich­keit, Ressourcen zu teilen, vonein­ander zu lernen und gemeinsam Heraus­for­de­rungen zu meistern.

Mit dem Netz­werk Erproben …

  • bringen wir einzelne Personen, ob ehren­amt­lich, haupt­amt­lich oder einfach an der Sache inter­es­siert, zusammen.
  • ermög­li­chen wir einen Praxis­aus­tausch über gute Ideen und Methoden, sowie über die Lern­erfah­rungen aus geschei­terten Versu­chen. (z.B. in den Lerngemeinschaften).
  • entsteht eine starke Gemein­schaft aus Erpro­bungs­räumen und erpro­benden Einzelpersonen.
  • bieten wir einen leichten Zugang zu den Landes­kirch­li­chen Ressourcen wie juris­ti­sche Bera­tung, fach­liche Beglei­tung oder finan­zi­elle Unter­stüt­zung an.
  • können Infor­ma­tionen von der Basis in den deutsch­land­weiten Diskurs zu neuen Gemein­de­formen einge­bracht werden und umgekehrt.